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gelebt hatten, eine Stadt zu bauen. Nun zogen sie aus. Die
Hirten, Genossen ihrer Jugend, und eine Menge auswanderungs-
lustiger Albaner bildeten den ersten Bestandtheil ihrer Kolonie.
Auf dem palatinischen Hügel, am linken Ufer der Tiber, ward
die Stadt im Jahre 753 vor Chr. angelegt. Die Gründung
geschah nach Sitte der benachbarten Hetrusker dadurch, daß
Romulus mit einem von zwei weißen Rindern gezogenen Pfluge
um den ganzen Hügel herum im Vierecke eine Furche zog und
nach dieser Furche einen Erdwall aufwerfen ließ. Wo in der
viereckigen Umwallung') ein Thor sein sollte, wurde der Pflug
aufgehoben. 2) Den inneren Raum füllte ein Menge zerstreut
durcheinander liegender ärmlichen Lehmhütten, die, an der Sonne
getrocknet, mit Schilf und Stroh kümmerlich bedeckt waren. Als
Stiftungstag galt in Rom der 21. April, wo jährlich von den
Hirten und Landleuten das Fest der Hirtengöttin Pales, die
Palilia, gefeiert wurde. Das Fest des Hirtengottes mußte
natürlich auch der Gründungstag der Hirtenftadt sein.
Schon gleich im Anfänge war unter den beiden Brüdern
ein Streit darüber entstanden, wer von ihnen die neue Stadt
benennen, wer sie als König beherrschen sollte. Auf Anrathen
ihres Großvaters beschlossen sie, die Götter selbst zu Schieds-
richtern zu wählen. Derjenige sollte der Stadt nicht nur den
Namen geben, sondern sie auch als Köllig regieren, welcher zu-
erst glückliche Anzeichen durch die Schicksalsvögel erhalten würde.
Dem Remus erschienen zuerst sechs Geier; und kaum hatte er
frohlockend die glückliche Erscheinung dem Romulus gemeldet,
als diesem unter Donner und Blitz plötzlich ein Zug von zwölf
Geiern vorüberflog. Nun ward Jeder von seinem Anhänge
als König begrüßt, und es entspann sich hierüber ein neuer
Streit. Remus nahm das Thronrecht für sich in Anspruch,
weil ihm zuerst die Geier erschienen wären, Romulus dagegen
machte die doppelte Zahl der Vögel für sich geltend. Zankend
wurden sie handgemein, und Remus fiel im Getümmel. So
erzählen Einige die Sache; Andere aber berichten: Remus sei,
seinem Bruder zum Spotte, über die angefangene Mauer ge- * 2
') Daher wird das älteste Rom auf dem Palatin Roma quadrata
genannt
2) Daher porta Thor, von portare aufheben.
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geschwungen, sie dort an der Sonne angezndet und so das himmlische Feuer auf die Erde gebracht. Diese Sage beweiset, da die Kenntni des Feuers, dessen Erfinder unbekannt war, ins tiefste Alterthum zurckgeht. Wie sehr die alten Völker den Nutzen des Feuers zu schtzen wuten, geht auch aus der Verehrung hervor, die sie demselben erwiesen. Zu Rom mute in allen Zeiten ein besonderer Orden Priesterinnen, Vesta-linnen genannt, in einem Tempel Tag und Nacht ein unun-terbrochenes Feuer unterhalten. Die Perser und andere Völker ! verehren es geradezu als die wohlthtigste Gottheit und ordne-ten fr den Dienst derselben besondere Priester an, die man : Feuerpriester nannte.
Zunchst brauchten es wohl die Meisten zu der Znberei-| >ung ihrer Speisen. Jetzt konnten sie sich aus dem Mehle einen Kuchen backen. Die Israeliten backten ihn unter glhender Asche. Sonderbar ist die Art und Weise, wie neuenldeckte | Völker sich des Feuers bedienten. Die Einwohner der Insel | Otaheiti, einer der Societts-Jnseln, die zu Australien gehren, gruben ein Loch in die Erde, in welchem Steine durch Feuer glhend gemacht wurden. War die gehrige Hitze da, so wurde das Feuer herausgenommen, der Braten hineingelegt und fest zugedeckt, so da das Fleisch bald mrbe und ebar wurde. Statt der Brhe diente ein wenig salziges Meerwasser. In Indien fand man ein Ges von Birkenrinde, welches ftatt eines Kussels diente. Hierin wurde vermittelst hineingeworfener glhender Steine das Wasser und dadurch das Fleisch gekocht. Der berhmte portugiesische Seefahrer Magelh^eus, der im sechzehnten Jahrhundert lebte, soll auf einer der Marianen Inseln, die stlich von China liegen, ein Volk angetroffen haben, das noch gar keinen Begriff vom Feuer hatte. Als er mit seinen chiffsgefhrten ein Feuer anmachte, staunten sie wie der ein Wunder. Sie meinten, es sei ein wildes Thier, welches Holz fresse. Nur mit Angst traten sie etwas nher und stierten mit groen Augen das Wunderthier an. Pltzlich ergriff die Flamme
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leichter Unterkleidung, halbnackt, an, damit sich die Glieder freier bewegen knnten. Nackt heit auf griechisch gymnos, und hiervon hatten ihre Uebnngspltze selbst den Namen Gym-nasien. Eine Erweiterung dieser Uebungen bildete die Jagd. Der Krieg sollte die Freude der Männer sein. In die Schlacht zogen die Spartaner bekrnzt, mit Musik und Gesang wie zu einem Feste, in blutfarbiger Kleidung. Sieg oder Tod war die Losung. Der Flchtling blieb als Ehrloser ausgestoen. Darum gab einst eine spartanische Mutter ihrem Sohne, als er in den Krieg zog, den Schild mit den Worten: Mit ihm oder auf ihm!" d. h. kehre entweder siegend aus der Schlacht mit deinem Schilde zurck, oder fllst du, so sei es doch nach der tapfersten Gegenwehr, so da man dich mir auf deinem geret-teten Schilde zurcktragen kann. Als eine Spartanerin die Nach-richt erhielt, ihr Sohn sei gefallen, fragte sie rasch: Und hat er gesiegt'?" Als man ihr das bejahete, fuhr sie frhlich fort: Nun, dazu habe ich ihn ja geboren, da er kein Bedenken trage, fr das Vaterland zu sterben." Ihre Schwerter waren kurz: Denn," sagte einst ein Spartaner, wir lieben es, dem Feinde nahe zu sein." Der Angriff geschah nicht mit Hitze, sondern mit Klte und Besonnenheit.
Schon die erste Erziehung des jungen Spartaners wies auf seine knftige Bestimmung hin. Sobald ein Kind geboren war, wurde es besichtigt, ob es auch gesund und stark sei. War es das nicht, so wurde es zum Verhungern ausgesetzt; denn die Stadt sollte nur aus starken, wehrhaften Brgern bestehen. Sonst bekamen es die Eltern wieder und behielten es bis zum siebenten Jahre. Ihre ganze Erziehung bezweckte fast einzig Abhrtung des Krpers. Halbnackt liefen die Kleinen umher, halbnackt schliefen sie auf hartem Lager von Schilf, welchen sie sich, sobald sie eben laufen konnten, vom Ufer des Eurotas selbst holen muten. Mit dem siebenten Jahre gehrten die Kinder dem Staate an und kamen unter strenge mnnliche Auf-ficht. Sie wurden abgehrtet gegen Hunger und Durst, Hitze
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Wohlthat erlaubte dieser seinen Enkeln, an dem Orte, wo sie als Hirten gelebt hatten, eine Stadt zu bauen.
Hier nun, an dem Fluffe Tiber, oben auf dem palatinischen i Hgel, legten Romulus und Remus in Verbindung mit vielen Bewohnern der Umgegend, im Jahre 753 vor Chr., den Grund I zu der Stadt, aus welcher nachher das so mchtige und blhende I Rom wurde. Die Grndung der Stadt geschah nach Sitte der benachbarten Etrusker dadurch, da Romulus mit einem von | zwei weien Rindern gezogenen Pfluge um den palatinischen i Hgel im Vierecke eine Furche zog und nach dieser Furche einen I Erdwall rings herum auswerfen lie. Wo in der viereckigen I Umwallung ein Thor sein sollte, ward der Pflug aufgehoben.*) I Den inneren Raum fllte eine Menge zerstreut durch einander liegender, rmlicher Lehmhtten, die, an der Sonne getrocknet, mit Schilf und Stroh kmmerlich gedeckt waren.
Schon gleich im Anfange war unter den beiden Brdern Streit darber entstanden, wer von ihnen die neue Stadt benennen, wer sie als König beherrschen sollte. Auf Anrathen ihres Grovaters Numitor beschlossen sie, die Götter selbst zu Schiedsrichtern zu nehmen. Derjenige sollte der Stadt nicht nur den Namen geben, sondern sie auch als König beherrschen, welcher zuerst glckliche Anzeichen durch die Schicksalsvgel erhalten wrde; gerade als wenn die am Himmel flatternden Vgel dort den Berathungen der Götter zulauschten und dann die erhaltene Kunde durch Flug und Gesang den Menschen hinterbrchten! Dem Remus erschienen zuerst sechs Geier, und kaum hatte er frohlockend die glckliche Erscheinung dem Romu-lus gemeldet, als diesem pltzlich ein Zug von zwlf Geiern vorberflog. Darber entstand ein neuer Streit. Remus behaup-tete, er msse doch wohl König sein, weil ihm ja zuerst sechs Geier erschienen wren; Romulus aber berief sich auf seine doppelte Anzahl. Zankend wurden sie handgemein, und Remus fiel im Getmmel. So erzählen Einige die Sache',
*) Daher porta das Thor, von portare aufheben.
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Baumzweigen auszuschlagen, oder durch Thiere ausstampfen zu lassen. Letzteres war vorzglich beiden Israeliten Sitte. Deshalb verbot Moses, den Ochsen beim Dreschen das Maul zu ver-binden. Sehr frh lernte man das Korn zwischen zwei Steinen zu Mehl zu zerreiben. Der untere Stein, auf welchen das Korn geschttet wurde, lag fest, der obere wurde hierber hin und her bewegt. So hatte man eine Art Handmhlen, die schon zur Zeit des Moses bei den Israeliten im Gebrauche waren und von diesem Gesetzgeber als das erste und nothwen-digste Bedrfni einer jeden Haushaltung angesehen wurden. Darum verbot er auch, sie als Pfand anzunehmen; denn das wre, setzte er hinzu, gerade so viel, als wenn Jemand sein Leben selbst zum Pfnde setzte. Die Kunst aber, zu diesem Reiben oder Mahlen auch des Wassers, des Windes und selbst des Dampfes sich zu bedienen, ist eine weit sptere Erfindung. Die Wassermhlen findet man hin und wieder erst um die Zeit der Geburt Christi; die Windmhlen kennt man in Eu-ropa kaum seit siebenhundert Jahren; die Dampfmhlen sind eine Erfindung unserer Zeit.
10. Folgen des Ackerbaues.
Durch den Ackerbau bekam der Mensch einen festen bleiben-den Wohnsitz. Dort wo er den Samen ausgestreuet hatte, wollte er natrlich auch die Ernte abwarten. Dazu erforderte der Acker seine unausgesetzte Pflege. Er schlug deshalb bei dem-selben eine Htte auf. Die mute anfnglich gewi sehr ein-fach sein. Eingerammte Stbe, mit Zweigen und Gestruchen durchflochten, mit Thierfellen bedeckt, bildeten wohl die erste Htte, welche den Landmann zu erquickender Ruhe einlud, wenn er am Abend mit Schwei bedeckt von seinem Acker zurckkehrte. In solchen Lauben wohnte sogar noch in spterer Zeit der grte Theil der Israeliten während des Aufenthaltes in der Wste, und zum Andenken hieran wurde jhrlich das Laub-httenfest gefeiert.
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Weib und Kind an dem Segen des Landes. Von seinem Acker, von seiner Htte kann er sich nicht mehr trennen; schne Erinnerungen an wichtige Lebensereignisse sind daran geknpft. So entwickelt sich das mchtige Gefhl, welches wir Vaterlands-liebe nennen.
Il Vervollkommnung der ersten Erfindungen durch den Gebrauch des Feuers.
Erst die Kenntni des Feuers machte es mglich, die fr-Heren Erfindungen recht zu gebrauchen und zu vervollkommnen. Schon vor der Sndfluth war den Menschen das Feuer bekannt. Denn die Bibel erzhlt uns, Tubalkain sei der erste Schmied gewesen, ein Zeichen, da man es schon zur Be-arbeitung der Metalle zu gebrauchen wute. Gleich nach der Sndfluth brachte No (Noah) ein Brandopker. Die Bibel sagt uns aber nicht, wie die Menschen zuerst zur Kenntni desselben hingeleitet wurden. Wir knnen deshalb nur Ver-muthungen hierber aufstellen. Der Blitz traf einen Baum, der Baum ging in Flammen auf. Anfangs mochte der Mensch vor Angst zurckfliehen. Der ftere Anblick aber machte Muth. Die Wrme sowohl als die schne Erleuchtung der Gegend ergtzten ganz vorzglich. Ein Unerschrockener trat nher hinzu; er sah, wie auch von den umstehenden Bumen einer nach den anderen von den Flammen ergriffen wurde. So war ihm zugleich das Mittel angewiesen, dasselbe vor dem Erlschen zu schtzen. In anderen Gegenden mag man auf andere Art hierzu gekommen sein. Man sieht ja, da auch durch das Zusammenschlagen mancher Steine und Metalle, eben so durch schnelles Reiben zweier Hlzer an einander Funken hervor-springen, und da diese, sobald sie in drres Moos fallen, znden. So haben noch die Araber fr Feuer" und Reiben" ein und dasselbe Wort. Bei den Griechen ging sogar eine alte Volkssage, Prometheus, d. i. der Vorausdenker, habe sich, eine Fackel in der Hand, zum Himmel hinauf-
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gewhlt, da ganze Huser davon einstrzten. Aber die Ph-nizier mgen wohl selbst diese Kaninchen gewesen sein. Denn als mit der Zeit Gold und Silber von der Oberflche ver-schwanden, legten sie Bergwerke, Gruben an, und manches Haus mag da wohl wegen des locker gewordenen Bodens zusammengestrzt sein.
Lange hatte man die Sulen des Herkules (die Fetten, wo jetzt Gibraltar und Ceuta liegen) fr die Grenze der Erde im Westen gehalten. Auch der diese hinaus hatten sich die Phnizier khn auf den groen, noch nie beschifften atlan-tischen Dcean gewagt. Von der auf einer Insel nahe am festen Lande gegrnbeten Stadt Gades setzten sie ihren Handel weiter nach Norden fort. Diesen Handel aber trieben sie sehr ge-heimnivoll, um im alleinigen Besitz desselben zu bleiben. Sie verbreiteten das abschreckende Gercht: sobald man jenfeit der Sulen des Herkules komme, werde das Meer so dick wie Gallerte; durch das schlammige, mit stechendem Rohre dicht durchwachsene Wasser knne das Schiff nicht fortkommen; grau-ftge Seeungeheuer Haufen umher; kurz, hier drohe alles Tod und Verderben. Und als desungeachlet einst ein phnizischer, des Weges kundiger Schiffer sah, wie ihm ein rmisches Schiff nachfolgte, trieb er absichtlich fein Schiff fammt dem nachsegelnden auf eine Sandbank, wo sie beide scheiterten. Der Phnizier wute sich zu retten und wurde fr feine groherzige That aus dem ffentlichen Schatze zu Gabes reichlich beschenkt.
Auf ihrer weiteren Fahrt nach Norden entdeckten sie Inseln, aus welchen sie das schnste Zinn fanden. Sie nannten sie deshalb Zinninseln. Es waren die Scilly- oder Sorlings-Inseln an der Sdwestspitze Britanniens. Von hier gelangten die khnen Segler an die britische Kste selbst, wo sie ebenfalls Zinn fanden. Von der jenseitigen Kste der Ostsee, aus dem jetzigen Preußen, erhielten sie auch den Bernstein, sei es, ba die Phnizier selbst dorthin kamen und ihn eintauschten, oder da sie ihn von Bewohnern der Ostsee durch Zwischen-
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ngstliche Verteidigungskriege zu verwandeln. Zum Schutze ihrer eigenen Herrschaft fhrten sie lngs den Ufern des Rheins und der Donau eine Vurg nach der andern auf. Drnsus, der Stiefsohn des Kaisers Augustus, errichtete ihrer nicht weniger als fnfzig. Auch mchtige Wlle wurden aufgeworfen, und den Gttern nie so viele und so groe Opfer gebracht, als im Winter, wenn die Klte den Rhein und die Donau mit einer Eisdecke belegte, einer gefhrlichen Brcke fr die jenseit hausenden Barbaren (Halbwilde); so nannten sie unsere Vorfahren. Viele der jetzigen Städte und Drfer an diesen Strmen sind aus solchen Burgen und befestigten Lagerpltzen der Rmer entstanden und erinnern noch mit ihren lateinischen Namen an ihren Ursprung.
Wegen der vielen Zge, welche die Rmer in Deutschland bald nach dieser bald nach jener Richtung hin unternahmen, wegen der mannigfaltigen Berhrungen berhaupt, in welche Rmer rntd Deutsche miteinander kamen; hatten Jene Gelegen-heit genug, sich mit den Sitten und Einrichtungen der Deutschen wie auch mit der Beschaffenheit des heimathlichen Bodens der-selben nher bekannt zu machen. Sie fanden bei ihnen Alles so fremdartig, so ganz verschieden von Allem, was sie je gesehen hatten, da sie vor Verwunderung ein Bild hievon zum blei-benden Andenken entworfen haben. Der berhmte rmische Ge-schichtschreiber Tacltus(55135 n. Chr.) ist es, der in einem besonderen Werke uns alle die Nachrichten aufbewahrt hat, die er zur Belehrung seiner Landsleute sammeln konnte. Gleichwie aber die Berichte von neu entdeckten Lndern selten vollstndig und zuverlssig sind, so sind auch die rmischen Nachrichten der den ltesten Zustand unseres Vaterlandes und seiner Bewohner mannigfaltig entstellt. Weil die Rmer durch den schnen, ita-lienischen Himmel, durch ihre prachtvollen Palste, Bder, Land-Huser, kurz, durch alle Bequemlichkeiten des Lebens schon zu verwohnt waren, so schien ihnen Deutschland fast nur eine einzige groe Wildni zu sein, mehr zum Aufenthalte wilder Thiers, als der Menschen bestimmt. Streifen wir aber das Ueber-
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Extrahierte Personennamen: Augustus Augustus
Extrahierte Ortsnamen: Rheins Donau Rhein Donau Deutschland Deutschland
da das wilde Land so reich an ebelem Metalle sei, wie es sich in der Folge fand. Salzquellen gab es in Menge. Diese stanben in solchem Ansehen, da hufige Kriege um sie gefhrt wrben. Ihren Hauptreichthum jedoch enthielten die Wlder. Diese bargen in ihrem Dickicht eine Menge der grten Raub-thiere, die nun schon lange entweder ausgerottet, oder tiefer nach Norden gezogen sind, als Bren, Auerochsen, Elenne, Rennthiere und Raubvgel ohne Zahl. Gegen sie konnte der rstige Deutsche in Zeiten des Friedens Muth und Kampflust stillen; sie gaben Nahrung und Kleidung zugleich. Unter den Vgeln des Waldes war auch der Edelsalk hufig, der, zur Jagd abgerichtet, noch in spterer Zeit dem Ritter ein sehr gesuchtes Vergngen verschaffte. Flsse und Seen wimmelten von groen und schmackhaften Fischen.
3. Deutschlands lteste Bewohner und deren Einrichtungen.
Die alten Deutschen hatten weder Städte noch Flecken, nicht einmal zusammenhangende Drfer. Weit zerstreut lagen ihre Htten, damit keine zu nahe Nachbarschaft die Grenzen derselben beenge. Leicht war die Htte erbauet. Sie bestand aus rohen Baumstmmen, durch farbigen Lehm verbunden, oben mit einem Geflecht aus Stroh und Zweigen leicht gedeckt. Wo es gefiel, setzte man sie hin, am frischen Qnell, im stillen Hain, aus steiler Hh, im grnen Thal. Um die Htte lag das Feld. Der Hof-rum wurde mit einem schirmenden Gehege umzunt. Ein Bild solcher Ansiedelung findet sich noch jetzt in dem Kernlande des alten Germaniens, in dem heutigen Westfalen, wo noch jetzt die Hfe, von Holzungen, Wiesen und Saatfeibern umkrnzt, in romantischer Einsamkeit zu liegen pflegen. In solchen Hu-fern ober geschlossenen Hfen wohnte bamals der Deutsche in ungebundener Freiheit. Hier war er allein Herr und Richter, König in der Familie, der alle, die von seinem Gute lebten, und rchte blutig jeden Eingriff in seine Rechte. Eine Anzahl solcher Hse zusammen bildete einen Weiler, mehre Weiler einen Gau. Der
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Damit kein Mangel an Lebensmitteln, keine Unordnung unter der groen Volksmasse eintrete, zogen die Fürsten mit ihren Scharen einzeln auf verschiedenen Wegen theils zu Wasser, theils zu Lande nach ihrem Sammelplatze Constantinopel. Der Zug dahin ging glcklich von Statten, weil die Fürsten nach Krften fr Ruhe und Ordnung sorgten. Im Mai des Jahres 1097 standen sie, vereint auf 600,000 Mann, an der griechischen Grenze. Der Kaiser Alexius erschrak, als er die ungeheuren Scharen, denen immer neue folgten, vorberflutheu sah. Das ganze Abendland schien ihm im Anzge zu sein. Mitrauisch, wie er war, fing er an zu frchten, die Eroberung des heiligen Grabes mchte wohl nur ein Vorwand, und der Zug eigentlich gegen feinen Thron gerichtet sein. Aber zu feige und zu schwach, um ihnen im offenen Felde entgegenzutreten, nahm er seine Zuflucht zu mancherlei Rnken. Gegen sein Versprechen verbot er den Unterthanen ] eines Reiches, das Lager der Kreuzfahrer mit Lebensmitteln zu versorgen. Durch Hungersnoth wollte er die gefhrlichen Gste in ihre Heimath zurcktreiben. Aber gegen solche Tcke wute Gott-fried schnellen Rath. Er erlaubte seinen Leuten, nur selbst wacker zuzugreifen und mit Gewalt zu nehmen, was man auf dem Wege gtlichen Vergleiches nicht mehr erlangen konnte. Da nahm der gengstigte Kaifer das Verbot zurck und lie ihnen Lebensmittel in Ueberfln in das Lager bringen. Jedoch fetzte er seine Tcke gegen die Kreuzfahrer immer fort. Er forderte sogar, da die eroberten Städte ihm ausgeliefert wr-den, und da die Kreuzfahrer diejenigen, welche sie behielten, nur als Lehen von ihm empfangen sollten. So glaubte er denn in seinem Wahne, da die fremden Krieger Gut und Vlut opfern wrde, um ihn wieder in den Belitz deisen zu setzen, was er zu erhalten oder zu erobern selbst nicht ver-niocht hatte!
Endlich setzte das Heer nach Asten der. Mit dem Eintritte in den neuen Erdtheil schien sich der Eifer der Christen
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